Ausgezeichnetes Engagement für die Natur: Die Heide macht eine Heidenarbeit
Schönower-Heide-Verein e.V. | |
Beate Kerkhofer | |
Telefon: | 0 33 38/76 13 98 |
Website: | www.schönower-heide-verein.de |
Schönes in Schönow
Stand: Dezember 2024
In Schönow setzt sich ein Verein für den Erhalt der örtlichen Natur ein und hat damit nun sogar Schule gemacht.
Dabei weist Vorsitzende Beate Kerkhofer vom „Schönower-Heide-Verein e.V.“ darauf hin, dass die Heide eine Heidenarbeit macht, und bringt damit das Engagement der Gruppe auf den Punkt. Dafür gab es nun eine Ehrenurkunde und ein Preisgeld in Höhe von 2 000 Euro vom „Naturpark Barnim“, wo sie den ersten Platz im Wettbewerb „Naturparkprojekt des Jahres 2024“ erhielten.
Des Weiteren bekam die Grundschule in Schönow den Zusatztitel „Naturpark-Schule“ und ist damit die erste dieser Art im Barnim. Dort hat man sich besonders engagiert, um Kindern und Jugendlichen zu zeigen, wie schön Natur sein kann.
Heide erhalten
Konkret hat sich der 2006 gegründete Verein dem Schutz und Erhalt der Heide rund um Schönow verschrieben, was eine Fläche von etwa 533 Hektar betrifft, die ursprünglich militärisches Gebiet war. Gemeinsam mit den Berliner Forsten als Eigentümer möchten die etwa 60 aktiven Mitglieder diese Landschaft in ihrer Natürlichkeit erhalten, die im Jahr 2000 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde und durch die EU den Status einer zu schützenden Region erhielt. „Dieser Landschaftstyp wird immer seltener. Dabei geht es um große unbebaute Flächen mit meist kargem Boden. Auf diesem wachsen niedrige Heidepflanzen, die mit einem wundervollen Farbspektrum von leuchtendem Lila in allen Nuancen bestechen“, schwärmt Beate Kerkhofer.
Pflanzen im Zaum halten
Dazu werden unter anderem Arbeitseinsätze wie Entbuschungsaktionen durchgeführt, die nötig sind, damit das Gebiet nicht zuwächst und verwildert. „Auf der Fläche wachsen
überwiegend Kiefer, Birke, Espe sowie die Spätblühende Traubenkirsche. Besonders bei Letzterem ist eine regelmäßige Entfernung notwendig, da
dieser Baum ein besonders schnelles Wachstum vorweisen kann und alles verwildert“, macht Beate Kerkhofer auf die Brisanz aufmerksam. Dabei steht Förster Ingmar Preuße hilfreich zur Seite, der zudem der zweite Vorsitzende des Vereins ist. Weiterhin wird jährlich ein Teil des Gebietes per Bagger komplett von Wurzelwerk befreit, um den Heidegewächsen ihren Freiraum zu geben. Die Finanzierung dieser Aktion läuft über Fördermittel.
Zusätzlich wurden im Jahr 2009 auf einer Fläche von 140 Hektar Pferde, Rot-, Dam- und Muffelwild angesiedelt, die dort als „lebendige Landschaftspfleger“ fungieren.
Kein Müll in der Natur
Neben dem Erhalt des natürlichen Wachstums geht es dem Verein darum, das Gebiet sauber zu halten. Dazu gibt es regelmäßig den Frühjahrsputz, bei dem sich bis an die 200
Kinder, überwiegend aus der örtlichen Schule, mit ihren
Eltern zusammenfinden, um den hingeworfenen Unrat einzusammeln. Hier ist ein großes Ärgernis, dass oft Partys oder Treffen von Jugendlichen in dem Gebiet stattfinden, die
anschließend viel Müll, wie
Flaschen, Plastiktüten oder leere Kartons, einfach liegen lassen. Zusätzlich beobachtet man überhaupt den hohen Besucheransturm. „Das ist nicht gut, da es ja eigentlich darum geht, die Landschaft in ihrer Einzigartigkeit zu
erhalten. Ein neues Beschilderungssystem soll dazu anregen, sich rücksichtsvoller im Naturschutzgebiet zu verhalten. Es erinnert unter anderem daran, die Wege nicht zu verlassen, keine Tiere zu füttern und auf offenes Feuer zu
verzichten“, informiert die Vorsitzende.
Kinder in die Natur
Ein großes Anliegen ist dem Verein, die junge Generation mit einzubeziehen. Dazu
zählen die „Heidekinder“, die vielseitig in Aktion sind. Diese haben hier die Möglichkeit, die Tier- und Pflanzenwelt des Naturschutzgebietes „Schönower Heide“ kennenzulernen und sich aktiv zu
beteiligen. So sammeln die Grundschule und die örtliche Kita regelmäßig im Herbst Kastanien, die in der kalten Jahreszeit den Weidetieren hier zugutekommen. Dabei ist übrigens ein sehr schönes Foto entstanden, das nun die Joghurtbecher eines regionalen Produzenten ziert.
Nun ist ein weiteres Projekt geplant: Von dem Preisgeld, das der Verein beim Wettbewerb „Naturparkprojekt des Jahres 2024“ erhalten hat, wurden bereits Nistkästen gebaut. Diese sollen bis zum Frühjahr mit Kameras versehen werden, um so die Vögel live vom Klassenzimmer aus beobachten zu können. Damit wird Natur in allen Lebensräumen noch greifbarer und überall erlebbar.