Große Kunst aus dem kleinen Ladeburg: Künstlerin lässt vergangene Idole aufleben
Künstlerin | |
Verona Radloff | |
Telefon: | 01 63/1 75 52 68 |
Website: | www.malerei-verona-radloff.jimdoweb.com |
Menschen und Musiker
Stand: Dezember 2024
Auch, wenn sie „knapp“ dem Alter von 27 Jahren entwachsen ist, ist eine Bernauer Künstlerin vom „Klub 27“ fasziniert.
Darin vereinen sich ikonische Musiker, die in diesem Alter viel zu früh aus dem Leben
getreten sind. Darunter zählen unter anderem Jimi Hendrix, Kurt Cobain oder die beiden Musikikonen Janis Joplin und Amy Winehouse.
Nun haben es die beiden Frauen mit beeindruckender Farbigkeit und Ausdrucksstärke auf die Leinwand von Verona Radloff geschafft. „Als ich vom Tod von Amy Winehouse erfuhr, war ich geschockt. Ich fing an, mich näher mit ihr zu beschäftigen, las Artikel über sie, sah mir ihren Film und
Reportagen über sie an. Mit meinem Gemälde wollte ich sie würdigen, ihr ein Denkmal setzen“, berichtet die erfahrene Malerin über ihren tiefen
inneren Impuls und berichtet
weiter: „Dazu gehört ebenso Janis Joplin und nun bin ich am Überlegen, mich weiteren Talenten aus diesem ‚Klub‘ künstlerisch zu widmen.“
Menschen im Blick
Verona Radloff stammt aus dem Erzgebirge und hat wohl die Gabe in die Wiege gelegt bekommen, Menschen sehr
lebensecht auf die Leinwand zu bannen. „Ich habe in meiner Kindheit viel Zeit bei meiner Oma verbracht. Dort saß ich oft am Küchentisch und zeichnete die mich umgebenden Dinge. Als mich einmal meine Eltern abholten, blickte mein Vater auf meine Zeichnung und sagte zu meiner Mutter: ‚Sieh mal, die Figuren leben ja‘“, erinnert sie sich an eine Situation, wo er bereits ihr Talent erahnt hatte, schließlich war
er selbst passionierter Maler. Während der Schulzeit verbrachte Verona Radloff viel Zeit im Mal- und Zeichenkurs. Nach dem Abitur absolvierte sie von 1969 bis 1972 ein Abendstudium an der „Hochschule für Bildende Künste“ in Dresden. Gern hätte sie ihre Leidenschaft intensiver fortgesetzt, ließ sich aber dazu überreden, ein Studium für Wirtschaftswissenschaften zu absolvieren, und arbeitete anschließend in diesem Bereich, womit sie jedoch nicht wirklich glücklich wurde. Die innere Unruhe, sich mit Kunst ausdrücken zu wollen, ließ sie nicht los. Denn schließlich sagt sie über sich: „Malen ist mein Leben. Sobald ich mich an die Staffelei setze, vergesse ich alles um mich herum, ich schalte einfach ab.“
Neubeginn mit Kunst
Mit der Wende schulte sie zur Steuerfachangestellten um. Dies war zugleich der Beginn ihrer „Kunstkarriere“, bei der sie begann, sich tiefer mit
der Malerei und verschiedenen Techniken der Grafik auseinanderzusetzen. Fachliche Unterstützung fand sie dabei von den Malern Jens Steinberg und Andreas Kramer sowie dem Panketaler Maler und Grafiker Günter Blendinger, mit dem sie bis heute eine gute Zusammenarbeit pflegt.
Mittlerweile hat sich ihr kleines Atelier im Dachgeschoss ihres Hauses ganz schön gefüllt. Neben vielen eindrucksvollen Personenporträts
bis hin zu Aktmotiven, die
ihr mühelos von der Hand
gehen, bringt sie gern Landschaften in Acryl, Öl und mit Aquarell auf die Leinwand, die mit viel Farbe, ausdrucksvoller Schlichtheit sowie immer einer Portion Geheimnisvollem bestechen.
Eine weitere Vorliebe der
Bernauerin sind Skizzen und Zeichnungen, bei denen sie ebenfalls gern den Mensch ins Visier nimmt. Dabei liegen ihr besonders Alltagssituationen am Herzen, wobei sie gekonnt die Charaktere lebendig und echt rüberbringt. „Bei den künstlerischen Techniken, die ich in meinem Atelier umsetze, fließen Inspiration, Erlebtes und vor
allem die Lust am Ausprobieren ein. Der Impuls zur Fertigstellung erfolgt dann aus dem Bauch heraus“, berichtet sie, wie ihre Ideen den Weg auf die Leinwand schaffen. Auf diese Weise geht sie ebenso für ihre Collagen vor, bei denen sie sich mit Farbe und einzelnen Papierelementen so lange „austobt“, bis sie für sich die perfekte Kombination gefunden hat.
Alternative Techniken
Da sie gern experimentiert, wird sie auf weitere Kunsttechniken aufmerksam. So entdeckte sie für sich Holz- und Linolschnitte sowie Kaltnadelradierungen, mit denen sie einzigartige Ansichten schafft. Letzteres ist ein grafisches Tiefdruckverfahren, wobei sie nach Skizzen arbeitet. Mit starkem Kraftaufwand ritzt sie ihr Motiv mit einer Stahlnadel direkt in eine Druckplatte aus Metall. Diese wird mit Farbe belegt und dient dann zur Vervielfältigung. Mit ihrer Kaltnadelradierung „Blick über die Basteibrücke“ nahm sie 2024 am Wettbewerb „250 Druckgrafiken für Caspar David Friedrich“ in Greifswald teil. Sie ist in Ausstellungen im In- und Ausland, vor allem in Venedig und Padua, zu sehen. Aktuell ist sie bei der „Nachlese 12“ in der Rathaus-Galerie in Hoppegarten vertreten.
Nun kann man gespannt sein, welcher Musiker aus dem „Klub 27“ als nächstes ihre Staffelei erobern wird und damit für neue Töne in der Kunstwelt aus dem kleinen Ladeburg sorgt.