Ostalgie auf vier Rädern begeistert im Barnim: Ein jeder lacht, wenn es qualmt und kracht!
IFA-Halle Ladeburg e.V. | |
Roland Liebe, Matthias Michel | |
Telefon: | 01 76/41 11 31 23 |
Website: | www.ifa-halleladeburg.de |
„Sozialistisch“ unterwegs
Stand: Dezember 2019
Wird Bernau zur Autostadt? Ein neuer Verein ist dabei, die Barnim-Metropole zum Treffpunkt von Oldtimer-Fans zu entwickeln.
Bereits 2020 soll das dann mittlerweile zweite internationale Treffen für Fans und Besitzer von Fahrzeugen aus
„sozialistischer Produktion“ auf dem Gelände der Verkehrswacht an der Marie Curie Straße im Gewerbegebiet Ladeburg stattfinden.
„2018 hatten wir an die 500 Fahrzeuge und über 4 000 Besucher hier“, verrät Roland Liebe. Der 55-Jährige führt zusammen mit Matthias Michel den gerade mal zwei Jahre jungen Verein. Dieser will alle zwei Jahre ein offenes Treffen von Freunden und Fans von Fahrzeugen aus Ostmobilität durchführen. „Nächster Termin ist am 11. bis 13. September 2020“, laden sie schon jetzt ein.
Prunkstücke von damals
Offenbar gibt es allein in
Bernau und Umgebung sehr viele Freunde von ratternden Trabis, zum Überhitzen neigenden Wartburgs, qualmenden MZ-Zweirädern, W50-Lkws oder Barkas-Bussen.
Jedenfalls vergrößerte sich der Verein schnell.
Waren es bei der Gründung 13 Personen, so sind es mittlerweile fast doppelt so viele. Wenn sich die Mitglieder treffen, wie zum runden 30. Doppelgeburtstag von Benny Michel und Thomas Pruß ist das ein Augenschmaus. Da stehen sie dann mit glänzendem Chrom Seit’ an Seit’, die Prunkstücke aus einer vergangenen Ära.
Wohnen im Trabi
Darunter ist ein Unikat, das zugleich ein Unikum ist und Roland Liebe gehört. Er hat
einen der letzten Trabants, die vom Band gerollt sind, in
seinem Besitz.
„Der Wagen stammt von 1990“, versichert er. Um die Romantik ins Unermessliche zu steigern, hat er einen Wohnwagen-Aufsatz integrieren lassen. Damit kann man in seinem Trabi wohnen, essen und schlafen. Dennoch ist
das Fahrzeug super flott: „Laut Zulassung schafft er mit
seinem 26-PS-Zweitaktmotor 70 Stundenkilometer, doch in Wirklichkeit bringt er es auf 90!“, freut sich Roland Liebe über seinen Liebling.
Mit Anhänger Heizung an
Mike Poser, 55, ist Kfz-Mechaniker aus Ladeburg. Sein Stolz ist ein Wartburg von 1960, den er in vier Jahren liebevoll
restauriert hat.
Das Fahrzeug erhielt passend zur blau-weißen Lackierung eine leuchtend blaue Innenausstattung. Ob es jemals einen so schmucken Wartburg gegeben hat?
„Er ist technisch perfekt und überhitzt nur im Anhängerbetrieb. Dann muss man selbst an heißesten Tagen die
Heizung auf höchsten Touren laufen lassen, um den Motor zu kühlen“, hat Poser herausgefunden.
Internationale Fans
Zum Treffen im Herbst 2020 sind übrigens entgegen dem Vereinsnamen nicht nur ostdeutsche IFA-Fahrzeuge sondern Zwei- und Vierradgefährte sowie Anhänger aus allen damaligen Ostblock-Ländern eingeladen.
„Wir haben viele Interessenten aus Tschechien, aus Polen und Russland“, freuen sich die Vereinsmitglieder um Matthias Michel und Roland Liebe schon jetzt auf die von ihnen ins Leben gerufene Veranstaltung, die zeigt, dass Bernau
einiges mehr kann als Mittelalter!